Ein Smartphone liegt auf einem Tablet und dieses liegt wiederum auf einem Laptop auf dem Tisch. Rechts daneben ist ein Behinderten-Symbol aus Chrom.

Barrierefreie Website - Eine Chance zur Zielgruppenmaximierung

Für alle Besucher hilfreich! - Für einige nötig - Für manche unabdingbar!

Barrierefreiheit ist eher im Alltag bekannt, z.B. durch:

  • Rampen für Rollstuhlfahrer
  • weiter unten angebrachte Schalter
  • Fahrstühle mit Sprachausgabe
  • u.v.m...

Mindestens ebenso wichtig ist Barrierefreiheit im Internet, da Menschen mit Einschränkungen noch mehr auf das Internet angewiesen sind. Hier erschweren Barrieren die Benutzung unnötig oder verhindern diese gänzlich.

Weiter Informationen finden Sie hier:

https://www.deque.com/blog/5-digital-accessibility-myths-busted/

Mögliche Einschränkungen auf Websites

Es gibt neben den immerwährenden Einschränkungen solche, die nur vorübergehender Natur sind. Beispiele für Einschränkungen sind:

  • Blindheit (ist ein Extrem und gar nicht so häufig)
  • Sehbeeinträchtigungen, z.B. Brillenträger / Sonnenschein (Smartphone) / falscher Bildschirm / Farbfehlsichtigkeit
  • Tastaturbenutzer
  • Ältere Menschen, die mit der Maus nicht so gut umgehen können / Gebrochener Arm / Sehnenscheidenentzündung
  • Verständnisprobleme aufgrund von Bildung / Sprachkenntnis / geistige Behinderung
  • Taub oder in einer Umgebung in der man keinen Ton hören kann
  • Epilepsie

Die Grundregeln der Barrierefreiheit

Es gibt essentielle Regeln, die zu einer erfolgreichen Barrierefreiheit im Internet führen. Eine Internetseite muss:

  • wahrnehmbar sein: Schaffen Sie Orientierung. Wo bin ich? Wo gehe ich hin? Wie komme ich wieder zurück?
  • bedienbar sein: Elementare Bedienelemente müssen klar sein, z.B. Navigation, Farben und Kontraste, Schriftgröße, Zugänglichkeit von Information, verständlich für technische Hilfsmittel (z.B. Screenreader)
  • verständlich sein: einfache Texte (z.B. auch leichte Sprache), Bilder, Grafiken und Videos mit alternativer Darstellung (z.B. Alt-Text, Untertitel)
  • robust sein: Verwendung von standardisierten Web-Technologien, die die Darstellungsfähigkeit von Inhalten in aktueller und zukünftiger Zugangssoftware maximal ermöglichen

Barrierefreiheit sorgt unterschwellig dafür, dass Menschen die Internetseite gerne benutzen und erreicht dadurch, dass sie wieder kommen. Idealerweise ermöglicht sie einem Nutzer die gewünschten Informationen ohne große Anstrengungen zu bekommen. Letztendlich entscheidet der Besucher, ob die Seite für ihn barrierefrei ist.

Konzept und Design

Ein gutes Design ist essentiell wichtig für eine Internetseite. Auch bei barrierefreien Internetseiten ist das natürlich nicht anders. Die Grundlage hierfür bildet ein durchdachtes Konzept. Beispiele wichtiger Punkte beim Design einer Internetseite:

  • Kontrast
  • Schriftgrößen
  • Icons und Beschriftung
  • Reihenfolge der wichtigen Elemente
  • Aufbau der Navigation
  • Struktur der Seite und Wiedererkennbarkeit
  • Auffindbarkeit von wichtigen Hilfsmitteln, wie Suche, Sprachwechsel, Kontakt
  • Funktionalität der Seite auch bei deaktiviertem JavaScript
  • Geschwindigkeit (insbesondere bei langsamer mobiler Internetverbindung)
  • u.v.m.

Ohne eine hohe Usability keine Accessibility!

Deswegen ist es immer wieder wichtig auch die Usability (also die Gebrauchstauglichkeit) im Blick zu behalten.

Es ist möglich eine Seite zu erstellen, welche die automatischen Barrierefreiheits-Tests zu 100 Prozent erfüllt, aber dennoch nicht barrierefrei, da keine Usability gegeben ist!
Dies bedeutet wiederum, dass automatisiertes Testen nur eingeschränkt möglich ist und deswegen zusätzlich manuell getestet werden muss.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Barrierefreiheit

Google liebt barrierefreie Seiten!Diese sind auch für die Google-Bots besser/einfacher den Content zu analysieren.

Google selbst hat in Chrome die Erweiterung 'Lighthouse' mit einer Prüfung auf Barrierefreiheit eingebaut. Diese ist auch Grundlage der Google-Bots für das Crawlen und Bewerten einer Internetseite.

Barrierefreiheit heißt auch, Content in seiner Bedeutung (semantisch) korrekt auszuzeichnen.

Überschriften sollen zum Beispiel in einer passenden Reihenfolge und Verschachtelung benutzt werden. So sind für Google auch diese Informationen besser interpretierbar.

Bilder für Google und Screenreader auszeichnen

Es bringt keinen Vorteil, Keywords in alt-Angaben unterzubringen. Auch Google fordert sinnvolle alternative Angaben, hierzu folgender Tipp:

Wenn beschrieben wird was auf den Bildern zu sehen ist, dann kann auch Google damit sehr viel mehr für die Bildersuche anfangen und Sie bekommen darüber potentiell mehr Besucher! Google lernt dadurch, wie Ihre Produkte aussehen - statt einfach nur die Namen der Produkte. Den Namen sollte Google durch die räumliche Nähe von Bild, Überschrift und Text klar werden.

Barrierefreiheitserklärung – vorgeschrieben für Websites der öffentlichen Hand

Die Barrierefreie Informationstechnikverordnung (BITV) erfordert das Bereitstellen einer Barrierefreiheitserklärung für Websites der Öffentlichen Hand. Diese kann mit Hilfe von Generatoren erstellt werden, beispielsweise:

Generatoren/Weitere Informationen:

https://siteimprove.com/de-de/barrierefreiheit/accessibility-statement-generator/

https://www.rz.uni-wuerzburg.de/dienste/it-recht/bfke/

https://barrierekompass.de/aktuelles/detail/erklaerung-zur-barrierefreiheit.html

https://www.bitvtest.de/bitv_test/das_testverfahren_im_detail/vertiefend/die_erklaerung_zur_barrierefreiheit.html

Ist eine barrierefreie Website teurer?

Eine Barrierefreie Seite von Anfang an zu Planen und zu erstellen muss nicht viel mehr kosten, als eine „normale“ Seite. Die Kosten steigen jedoch um ein Vielfaches, je später man sich im Umsetzungsprozess der Website dafür entscheidet. Sofern es dann überhaupt noch möglich ist, ohne die Technik komplett neu aufzubauen.

Dies kommt, weil vorab das Design grundlegende Dinge festlegt, die maßgeblich mitbestimmen wie barrierefrei diese Internetseite wird. Darauf folgt die Umsetzung über den Quellcode. Wenn hier nicht vorab die Barrierefreiheit geplant wird, müssen essentielle Teile um- oder neu gebaut werden, was zeitlichen und finanziellen Mehraufwand bedeutet.

Barrierefreiheit geht aber noch viel, viel weiter

Selbstverständlich geht es bei der Barrierefreiheit nicht nur um Internetseiten, sondern um eine allumfassende User-Experience, zum Beispiel auch bei:

  • Barrierefreie PDFs
  • Barrierefreie E-Mails / Newsletter
  • Barrierefreie Print Medien (geht sogar mit Brailleschrift!)
  • Barrierefreies Produktdesign
  • Barrierefreie Beschilderung (auch Brailleschrift)
  • Barrierefreiheit im Bauwesen/öffentlichen Raum usw. (Rampen)

Video von einem Screenreader Nutzer:

Dieser Blogbeitrag ist der erste einer Reihe von Artikeln zum Thema „Barrierefreieheit im Internet“.

In den nächsten Artikeln werden wir uns mit diesen Schwerpunkten befassen:

  • Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) bzw. der European Accessibility Act (EAA)
  • Das CMS Contao und barrierefreie Internetseiten
  • Worauf müssen Redakteure bei einer barrierefreien Internetseite achten?
  • Barrierefreiheit einer Internetseite testen

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Barrierefreie Website - Eine Chance zur Zielgruppenmaximierung - Bocholt, Borken, Bottrop, Emmerich, Hamminkeln, Isselburg, Kleve, Rees, Rhede, Wesel, Xanten & Umgebung - April 2024